Vera is the best!

Zur allgemeinen Bereicherung unserer munteren Reisegruppe ist nun seit beinahe zwei Wochen Vera bei uns. Sie hat die 42 Stunden von Stuttgart mit dem Flieger über London nach Los Angeles und danach mit dem Greyhound weiter nach El Paso zwar etwas bleich, aber dennoch super überstanden. Kaum erholt nach etlichen Stunden Schlaf gelang es ihr ratz fatz uns alle schwach aussehen zu lassen: Beinahe jede V4 (~fb 6c / 6c+) gelingt ihr im Flash und ihr oberes Limit konnte sie hier mit „King Cobra“ und „Short order Cook“, zwei V6 Bouldern (~fb 7a+) auch schon locker um einen Grad steigern.

Mittlerweile konnten wir uns von dem Schock allerdings auch schon wieder erholen und selbst wieder etwas Fuß fassen. Tom hat hier massenhaft V7 (~fb 7b) Boulder abgezockt, Peter ist erfolgreich im amerikanischen Double-Digit-Grad (V10 ~ fb 7c+) unterwegs mit Bouldern wie „Free Willy“, „Wellsite-Dyno“, „Black Mamba“, etc. und Chris ist mit „Choirboys“ eine geniale V7 gelungen und ist seitdem wieder am driften (=sich treiben lassen) und genießt das hießige Environment.

Nach einem ganzen Tag chillen wollte Peter eigentlich zwei, drei Projekte abhaken hat sich dann aber leider den Oberschenkel beim Hooken gezerrt und jammert seitdem ständig noch mehr rum, weil all seine schweren Projekte nen linken Heelhook haben.
Ich selbst musste mir in der ersten Woche erstmal all die unnötige Ausdauer aus den Muskeln treiben und meine Erkältung loswerden, so gelangen mir hier zumindest zwei V7 Boulder („Choirboys“ und „Better beat your sweeties“) und viele, viele Boulder bis V6.


Vera in „Namedropper“ V3 (~ fb 6b)

Während den Ruhetagen zwischendrin waren wir auch immer hoch beschäftigt: Entweder wir mussten an unserem schönen neuen Autowagen rumbasteln, z.B. ne neue Kühlwasserpumpe installieren da die alte undicht war, und irgendetwas reparieren, waren auf Expedition in Mexico oder auf Indianermalereien-Sichtung in Hueco Tanks.


Nicht immer verderben zuviele Köche den Brei!

Da Chris unser offiziell anerkannter Boulder-Feind nun nach etwas mehr als zwei Wochen die Schnauze voll hat vom vielen driften, chillen, Ruhetag machen und Environment genießen musstenwir uns ihm und der Hitze Texas (~20° Celsius im Schatten und viel viel mehr in der Sonne) schließlich beugen und einen Abschlussplan für den letzten Hueco Tanks Tag aufstellen: 

Sending Day!

Der ging auch ideal auf! Angefangen hat der Tag mit einem frühen Weckerbimmeln in meinem Zelt. Ich musste vor Parköffnung vor dem Park stehen um einen der 10 offenen Plätze für den North Mountain zu ergattern, dann hatte ich ca. anderthalb Stunden Zeit um zum „Fern Roof“, V9 (~fb 7c) zu rennen, mich aufzuwärmen, es zu klettern und zurück zum Auto zu rennen und die anderen um 9.30 Uhr am Campingplatz abzuholen, was zum Glück auch geklappt hat. Weiter gings um 10 Uhr mit einer guided Tour zu den anderen Hügeln Hueco Tanks. Am East Mountain gelangen zwei weitere harte Nüsse: Tom konnte 10-10 (V10 ~ fb7c+) klettern und Peter sicherte sich eine Begehung von Li (V13 ~ fb8b). Danach gings weiter zum West Mountain, wo Tom noch den „Wellsite Dyno“ V10 abhaken konnte.

Schließlich waren alle Projekte abgehakt und wir waren wieder offen für all die anderen coolen Boulder die wir noch nicht gesehen hatten, besonders Peter der ein bisher scheinbar noch nicht geklettertes Projekt zwischen V10 und V11 auftrieb und dieses sogar beinahe klettern konnte. Leider aber nur beinahe :-/


Tom im „Wellsite Dyno“ V10 (~ fb 7c+)


Axel in „Fern Roof“ V9 (~ fb 7c)

Auf der darauf folgenden zehn Stunden Fahrt nach Colorado haben wir sogar mal wieder Sightseeing betrieben: Dünenspringen und Sonnenuntergang im White Sands National Park.


Chris genießt das Envirenment

Der Tramper-Chris hat sich in Denver schließlich wieder von uns verabschiedet und ist weiter nach Utah ins Indian Creek, einem weltbekannten Trad-Rissklettergebiet, getrampt.

Hier in Colorado herrschen mittlerweile etwas humanere Temperaturen als in der texanischen Wüste. Tagsüber um die 5°C und nachts deutlich unter Null. Super zum Bouldern also! Bisher waren wir in Horsetooth und im Poudre Canyon, etwas kleineren Gebieten mit super Bouldern unterwegs, morgen gehts in den hoffentlich noch nicht all zu verschneiten Rocky Mountains National Park, der mit ca. 3000m Höhe ein super Sommergebiet darstellt.

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