RMNP = Rocky Mountains National Park

Am frühen morgen starten wir. Knapp 45 Minuten geht es bergauf, bis auf etwa 3500 Höhenmeter in den Chaos Canyon. Ohje, soviele Touristen hier, der Parkplatz ist überfüllt, aber je weiter wir bergauflaufen desto weniger werden es. Oben sind wir schließlich ganz allein, keine Menschenseele und wir haben keine Ahnung wo die Boulder sind …


Lake Hayaha im Lower Chaos Canyon, RMNP


Lake Hayaha im Lower Chaos Canyon, RMNP im Dezember 2008, bei meinem letzten Besuch (ca. -15°C)

Nachdem wir uns oben erst einmal eine ganze Weile lang ausgeruht haben, treffen wir auf eine andere Boulderergruppe, der wir uns anschließen können.

Katinka begeistert sich schnell für den Ultraclassic, „Tommy’s Arete“, V7 (fb7b), bei dem auch recht schnell alle Einzelzüge klappen, aber die Höhenluft lässt einen die ersten Tage erstmal kaum atmen, alles fühlt sich so viel anstrengender an hier oben.

Ich kletter den Boulder direkt im zweiten Versuch und versuch mich danach noch etwas in „Deep Puddle Dynamics“, V9 (fb 7c), habe allerdings kein Glück, da ich die mich die vier Autofahrtage schon äußerst krank gefühlt habe und die Höhenluft das ganze nochmals um einiges verstärkt hat.


Katinka versucht sich in „Mikala“, V7 (fb 7b), RMNP – Lower Chaos

Nach dem Wochenende erscheint das Gebiet wie ausgestorben, wir sind die meiste Zeit komplett alleine hier oben und können dank recht schlechtem Absprunggelände und unserer geringen Padanzahl nur recht wenig probieren. Trotzdem gelingt es Katinka am dritten Bouldertag ihre dritte V6 (fb 7a+), „Revenge“, zu klettern, ich klettere „Mikala“, V7 und „Pistol Grip“, V8 (fb 7b+) und finde mit „Marble“, V10 (fb 7c+) wieder ein schweres Projekt.


Axel in „Deep Puddle Dynamics“, V9 (fb 7c), RMNP – Lower Chaos | Photo: David Hoy

Beim Abstieg kommt uns plötzlich ein Elch entgegen. Ein rießen Elch mit Geweih, der einfach unseren Pfad benutzt und uns böse anschaut. Wir drehen schnell um, die Viecher sollen vorallem zur jetzigen Jahreszeit besonders gefährlich sein, da sie gerade erst ihre Hörner geschärft haben. Nachdem wir wieder 300m bergaufgelaufen sind, verschwindet er allerdings zum Glück im Wald und wir müssen uns unser Fleisch fürs Abendessen leider im Supermarkt kaufen.

Am Ruhetag besuchen wir einen Freund, Nick Greenwell, in Bouldererstadt Boulder. Bei ihm dürfen wir duschen, wäsche waschen und den ganzen Tag einfach nur nix tun und abhängen bevor es am nächsten Tag wieder in den Nationalpark geht.

Juhuu, es ist wieder Wochenende und im ganzen Gebiet wimmelt es wieder von motivierten Boulderern, Katinka versucht sich zuerst in „Mikala“, V7 das mittlerweile ziemlich knapp bei ihr ausschaut, und checkt danach die Züge von „Potato Chips“, ebenfalls V7 aus. Eine kurze Pause in der ich ein zweites mal „Marble“ probieren kann, bei dem ich nun alle acht Züge gut drauf hab und sie nur noch aneinander hängen muss.


Katinka klettert „Tommy’s Arete“, V7 (fb 7b)

Danach geht es zu „Tommy’s Arete“, V7, wo wir die letzten Tage, dank Crashpadmangel recht wenig machen konnten.

Wir legen die Pads aus, ich hab kaum Zeit die Kamera einzustellen und Schwupps steht die Katinka schon oben auf dem Block.

Endlich mal ein Boulder, bei dem der Durchstieg nicht wie ein Spaziergang ausschaut, ordentlich kalte Finger und die immer noch ungewohnt dünne Höhenluft verlangen der Katinka einen ordentlichen Kampf ab, und so ist es zwar knapp, aber passt schon, immerhin ihre zweite fb7b! :).

Die nächsten Tage geht es in ein neues Gebiet, zum Mt. Evans. Hier wurden in letzter Zeit sehr viele neue Boulder erstbegangen, ein richtiges Modegebiet und richtig gut soll es sein.

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