Alpentrip – Teil 2

Seit wir uns Ende August zusammen mit Frank, Dani und Luki die Blöcke des Calancatals zwei Tage lang angeschaut hatten stand fest, dass wir hierher wieder zurückfahren würden. Daher zögerten wir nicht lange, als Moritz und Julia vorschlugen sich dort zu treffen. Die beiden sind aktuell auf einer 7 monatigen Afrika & Europarundreise (Hier ein Link zu Moritz und Julia’s BLOG) und fahren dabei immer dem besten Wetter hinterher.

Da es sowohl im Val di Mello als auch im Calancatal noch zwei Tage Regnen sollte, ließen wir die Fahrt gemütlich angehen. Wir klapperten zuerst alle Campingplätze ab, bis wir schließlich eine Dusche gefunden hatten in der zumindest Katinka und Finja sich Frisch machen durften. Da wir ja eigentlich nur nach einer Dusche für das Baby gefragt hatten und die Duschkabinen eigentlich nur für die zahlenden Campinggäste gedacht sind blieb für mich wieder einmal nur ein Sprung in den kalten Fluss übrig.


Katinka mit Finja auf Eisdielensuche

Danach machten wir uns gemächlich auf den Weg gen Westen, am Lago di Como vorbei über Locarno und Bellinzona nach Selma im Calancatal. Unterwegs versuchten wir noch an einer der letzten italienischen Eisdielen in Ruhe ein Rieseneis zu genießen, aber Finja machte uns gehörig einen Strich durch die Rechnung. Kaum hatten wir eine geeignete Eisdiele ausfindig gemacht begann der Terror und Sie wollte und wollte nicht aufhören zu schreien. Hunger hatte Sie keinen, die Windeln waren auch frisch angebracht und kalt war es ihr sowieso. Den Grund für das Geschrei hat Sie uns nicht verraten, aber kaum war das Eis aufgegessen (in Hektik und nicht in Ruhe!) und wir wieder in Sichtweite unseres Autowagens war wieder Ruhe.

Am Nachmittag kamen wir schließlich in Selma an unserem Campingspot an. Julia trafen wir direkt am Parkplatz, auf Moritz mussten wir noch eine Stunde warten. Er war trotz Regen losgezogen um sich im Wald diverse Granitsteine anzuschauen um sich für den morgigen, sonnigen Tag einen Plan zurechtzumachen. Die beiden waren hocherfreut endlich Finja Lotta Perschmann kennenzulernen. Während der Geburt waren die beiden noch in den Rocklands in Süd-Afrika unterwegs und sind nun erst vor knapp zwei Wochen wieder in Deutschland gelandet.

Moritz war Anfangs noch etwas skeptisch, wie man solch einen kleinen „Wurm“ denn hält ohne ihn zu zerbrechen, fand das dann aber doch recht schnell raus und seither hat er in Finja eine neue Freundin und ein Wunschpatenkind gefunden. Am nächsten Tag ging es gemeinsam in den sonnigen und daher schnelltrocknenden Sektor Laura wo wir uns in Ruhe aufwärmten. Moritz, der sich erst wieder an europäische Kletterei und die europäische Bewertungsskala gewöhnen musste, fluchte lautstark darüber für den Durchstieg von „Rocky Racoon“, fb7A etwa dreißig Go’s zu benötigen während er in den Rocklands den einen oder anderen fb8A Boulder schneller hinbekommen hatte.


Moritz Eisenlauer in „Rocky Racoon“, fb7A

Insgesamt war es allerdings auch noch recht feucht im Tal, Schuld sind daher natürlich eher die Bedingungen, soviel steht fest! Nachmittags ging es weiter zum „Umbrella Roof“, eine fb7B/+ deren feuchte Sloper sich leider als unhaltbar herausstellten. Drumherum gab es aber auch noch viele leichtere und trockenere Boulder, so dass wir uns trotzdem austoben konnten.

Während der vier Tage, die wir im Calancatal verbrachten gelang mir eine Begehung von „Air conditioned“, fb7C+/8A, ein richtig schöner Kühlschrank-Boulder an edelstem Bachgestein. Bei „Cold smoke“, fb8A fehlte im Durchstieg nur noch ganz wenig für den letzten Zug und dann war es leider, körperbedingt, Zeit für 1-2 Ruhetage. Zum Glück liegt das Calancatal aber ideal auf dem Weg ins Tessin, hier werden wir also in Zukunft nochmals vorbeikommen!


Axel klettert „Air conditioned“, fb7C+/8A während Finja im Hintergrund schläft.

Katinka wollte nun weiter ins Averstal, sie hatte die letzten Wochen fleissig Rückbildungsübungen gemacht und natürlich nebenher fleissig gebouldert und fühlte sich nun wieder Fit genug um im Avers von Boulder zu Boulder zu rennen und weitere Fitness zurückzugewinnen.

Mittlerweile habe ich auch die Val Daone und Val di Mello Bilder von Jochens Kamera bekommen. Wie das so ist unter Brüdern wird im Urlaub natürlich auch fleissig die Kamera getauscht und hinerher ist dann immer eine Hälfte aller Bilder auf der Festplatte des anderen …

2 Responses

  1. Adelheid Meyer-Spelbrink says:

    Ihr lieben Weltenbummler !
    Vielen Dank für den Bereicht und die vielen schönen Bilder ! Daß auch meine beiden neuen Urenkelinnen mit auf Tour sind, freut mich sehr !
    Leider geht nun ja wieder der “ Ernst des Lebens“ los ! Viele gute Wünsche für Euch alle !
    Eure “ Uromi “ Adelheid

  2. Melanie says:

    hey Weltenbummler,
    ich fahre nächste woche zum bouldern nach Italien und bis gerade war ich mir noch nicht sicher, ob ich es tatsächlich wagen soll, war bisher in Frankreich, Spanien aber Italien noch nicht gewagt. Jetzt bin ich zufällig auf euch gestoßen, könnt ihr mir sagen, wie es ist, im VW Bus in Valle Daone zu schlafen? Irgendwelche besonderen Tipps? Ich würde mich sehr freuen, wenn ich eine kleine Antwort bekomme
    Lg Melli

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