Frankenjura und Averstal

Da es die letzten Wochen ständig am Regnen war, konnten wir leider noch nicht gen Schweiz ziehen und wichen ein paar mal ins Frankenjura aus. Dort war Katinka’s Plan gemütlich die ein oder andere 9- Route zu klettern, durch einen Zufall ist Sie dann aber doch in eine 9+/10- (8a) eingestiegen: „The Flow“ an der Vogelherdgrotte im Krottenseer Forst.
Ihr gelangen auf anhieb alle Einzelzüge, und ab da war sie psyched!


Katinka in „The Flow“, 8a – Vogelherdkrotte, Frankenjura

Die ersten Go’s liefen recht gut, zum Problem wurde der (etwas weitere) Hakenabstand am oberen Ende der Crux. Naja, egal das Problem wurde auf das darauf folgende Wochenende verschoben. Bei strömendem Regen gelang ihr dann der Durchstieg ihrer ersten 8a Route. 🙂
Auch mir gelangen „The Flow“ (8a), „Ludwag“ (8a) und einige weitere Routen im 7c Bereich.

Als die Regenzeit schließlich vorrüber war, ging es endlich wieder ins schöne Averstal in die Schweiz. Gespannt ob das Campus- und Hangwaagentraining der vergangenen Monate angeschlagen hat kamen wir bei allerbesten Bedingungen am Donnerstagmorgen an. Schnell noch einen Kaffee zusammen mit David Reisser, Tom Thudium, Vera Warmbrunn, Frieder Warth und Freundin Melissa getrunken und ab ging’s in den Wald.

Zum Aufwärmen fangen wir mit „Dropzone“, fb7A und „Höhenrausch“, fb7B+ an die auch beide sofort dran glauben müssen. David legte mit einem lockeren Flash von letzterem gleich einen guten Start in den Tag hin. Auf dem Weg in Richtung Hauptgebiet mussten wir kurz in der Darkness Cave, einem dunklen supersteilem Dach, halt machen und uns ein wenig im  „Right Side of Darkness“, fb8A austoben.


„The Right Hand of Darkness“, fb8A – Foto: Tom Thudium

Ich schaue zuerst ein wenig zu und steig schließlich selbst ein: Im Gegensatz zu den anderen verklemme ich meine Ferse noch vor dem ersten Zug im Startgriff und komme so super kontrolliert am kleinen Zweifingersteller an, kann ihn perfekt einsortieren und komplett statisch in das Zweifingerloch ziehen, von dem aus man zum nächsten, weit entfernten aber guten Band zieht ohne dass die Füße abrutschen sollten. Ich berühr das Band zwar noch, kann es aber nicht festhalten und lieg wieder am Boden, hätte nicht gedacht dass ich im Flashgo sofort über zweidrittel der Crux klettern kann.
Kurz danach gelingt mir der Einzelzug, indem ich statt dem Loch eine Rasiermesserleiste durchknüppel und meine Ferse nochmals fester verklemme und etwa eine Stunde später können Tom, Frieder und Ich uns jeweils eine Begehung ins Routenbuch schreiben. Jippiie!

Katinka war derweil nicht untätig und sorgte direkt nebendran mit einer schnellen, astreinen Begehung von einem im letzten Jahr nicht mehr geschafften „Smeargol“, fb7B für baffe Gesichter. Auch Vera und David gelingt kurze Zeit später der Durchstieg und es geht weiter zum „Jack the Chipper“ fb7C. Auch hier läuft es deutlich besser wie im letzten Jahr, die beiden Mädels können relativ bald alle Züge, Katinka hat zwar etwas Probleme beim weiten Zug, aber das wird schon! Der obere Teil steht auch.

Am nächsten Tag ging es für David, Tom und mich weiter den Hang hinauf zu „Octopussy“, fb8A. Octopussy hat mir die letzten Jahre immer gehörig eins auf den Deckel gegeben, ich hab vielleicht ein oder zweimal den Sprung zum Sloper hinbekommen, ohne jegliche Chance von dort aus weiterzuklettern. Heute klappen die Züge deutlich besser, ohne Sprung steig ich den Boulder gleich dreimal aus, der Sprung selbst klappt gegen Ende immer, nur für den Durchstieg lang die Körperspannung nicht mehr. Tom gelingt schließlich der Durchstieg, ich selbst muss bis zum nächsten morgen warten, dafür bin ich dann auch gleich nach 10 Minuten fertig.
Katinka macht einen schönen Boulder „Lollipop“ im zweiten Versuch der im Topo als fb6B+ steht, aber tatsächlich deutlich härter ist. Am nächsten Tag flasht David beim aufwärmen „Traversatta“, fb7A+, danach spielen die beiden noch eine Weile im „Tricky“, fb7B wo es auch immer besser läuft und schließlich im „Blown Away“, fb7B den die beiden Klettern können.

Motiviert durch meinen Durchstieg von „Octopussy“ und Katinka’s fürchtigem Durchstieg von „Blown Away“, fb7B verkroch ich mich wieder in die Darkness Cave um mich in „Left Side of Darkness“, fb8A+ zu probieren. Die erste Hälfte ist exakt gleich wie bei der rechten Version, aber statt dann eine fb7A auszutoppen geht es weiter durchs Dach an einen gemeinen Sloper an der Kante. Zack, Einzelzüge auf Anhieb hinbekommen, Go’s setzen und ganz außen beim dazugreifen an den Sloper fliegen. Auch die nächsten zwei Versuche waren nur minimal besser, die Spannung ist weg und dank Regen werden die Griffe auch immer schmieriger. Unten am Bruno Block setzt Katinka noch einige vielversprechende Versuche in „Supernova“, fb7C, schafft es einmal über die Crux, verfehlt aber leider den rettenden Henkel. Genervt davon, dass sich die „Unendliche Geschichte Teil 1“, fb8A+ immer noch sauschwer anfühlt klettere ich „Unendliche Geschichte Teil 2“ ein zweites mal und der Tag ist rum.


„Unendliche Geschichte 2“, fb8A (Mai 2011)

Tag Nr. 4:
Alle schon ziemlich platt. Katinka schleift weiter Züge im „Supernova“ ein, ein Durchstieg ist leider heute nicht in Sicht, unter anderem Weil der Abschlusshenkel nassgeregnet wird. Ich schaff es mit Müh und Not nochmals genug Spannung für „Left Side of Darkness“ aufzubringen, fall aber noch vor meinem Highpoint vom Vortag. Zum letzten auspowern zieh ich wieder zurück zum Bruno Block und versuch mich weiter in „Unendliche Geschichte Teil 1“. Nachdem die Bedingungen sich seit dem morgen deutlich verbessert hatten gelang es mir schließlich solide die komplette Crux am Stück zu klettern. Zu platt für eine komplette Begehung leg ich noch eine kleine Intervalltrainingseinheit ein und spulte die Crux so oft, bis ich kaum noch aufrecht stehen konnte und es wieder Heim nach Stuttgart ging.

Ticklist:

  • Right Side of Darkness, fb8A
  • Octopussy, fb8A
  • Unendliche Geschichte Teil 2, fb8A (Repeat)
  • Supernova, fb7C (Repeat)
  • Höhenrausch, fb7B+ (Repeat)

Katinka:

  • Blown Away, fb7B
  • Smeargol, fb7B

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